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Herren 1: „Übermotivierte Kreisligatruppe“ gewinnt den Kreispokal

SPARTA Münster

Es war ein sonniger Samstagmorgen, genau 10 Uhr, als sich eine Gruppe sportwilliger Männer vor einer Sporthalle trafen. Was zu Beginn dem ein oder anderen wie der Beginn eines Bestsellerromans vorkommen mag, ist der tatsächliche Beginn eines Wochenendes, an dem wir sportlich den bisher größten Erfolg dieser Saison feiern sollte.

Aber zurück zu jenem sonnigen Samstagmorgen.

Wir trafen uns an der HBS bereits zwei Stunden vor Turnierbeginn, um unserer Rolle als Gastgeber der Vorschlussrunde bestmöglich gerecht zu werden. Durch die Unterstützung der zweiten Herren war der Aufbau der Halle, des Verkaufsstandes, sowie das Aufhängen von Plakaten in Windeseile erledigt. Es blieb sogar noch so viel Zeit übrig, dass einige unserer Helden die Zeit nutzten die Halle (wahrscheinlich zum ersten Mal seit gefühlt 2 Jahren durchzuwischen um wenigstens für halbwegs adäquaten Grip zu sorgen).

Nach dem organisatorischen Teil sollte der Fokus nunmehr vollends aufs Sportliche gelegt werden. Es war von Beginn an unser Anspruch als höchstgesetztes Team den Einzug ins Final Four von Havixbeck zu schaffen.

Der erste Gegner des Tages war die vom ehemaligen SPARTA-Trainer Reinhard Hölscher betreute HSG Bever-Ems. Nach den für uns mittlerweile charakteristischen Anlaufschwierigkeiten zu Beginn konnten wir uns nach ca. 5 Minuten steigern und der Hölscher-Sieben nun mehr und mehr unser Tempospiel auf Grundlage einer soliden Abwehr mit einem stark haltenden Felix Dewies im Hintergrund aufzudrängen. Letztlich stand ein ungefährdeter 10:5-Erfolg zu Buche.

Nach einer kurzen Verschnaufpause griff nun auch unser Ligakonkurrent SC Münster 08 II ins Turniergeschehen gegen uns ein. Hier zeigte sich ein gänzlich anderes Bild unsererseits. Nach einer schnellen 3:0-Führung stellten wir kurzzeitig das Handballspielen ein und erlaubten so den Nachbarn vom Kanal das Spiel sogar kurzzeitig zu drehen. Wieso wir uns gegen die 08-Reserve immer so schwer tun weiß vermutlich keiner. Am Ende eines leider wirklich unschönen Handballspiels konnten wir die Punkte mit einem 10:6 ohne Glanz einfahren.

Daraufhin sollte es zu einem Kuriosum kommen. Manch einer wird sich bei der Begrüßung bereits gewundert haben, warum auf einmal immer im Wechsel ein Spieler im grünen und ein Spieler im schwarzen Trikot nebeneinanderstanden. Der Grund war ebenso einfach wie ungewöhnlich, dass SPARTA I auf SPARTA II zum vereinsinternen Duell treffen sollte, weshalb wir die Gelegenheit zu einer gemeinsamen Begrüßung an die Zuschauer nutzten statt des üblichen Prozederes. Dann aber wurde es ernst. Zunächst verlief das Spiel bis zum 3:3 im Gleichschritt. Kein Wunder, schließlich handelte es sich um das 47. Duell zwischen erster und zweiter Herren in dieser Saison (für die Genauigkeit der Zählung wird an dieser Stelle keine Gewähr übernommen).

Anschließend konnten wir allerdings die Kräfteverhältnisse offenbaren und setzten uns in der Folge auf 8:4 ab. Grundlage war wieder einmal das Tempospiel. Zitat eines Spielers von Herren II: Wenn ihr in die erste oder zweite Welle kommt, dann kommt man da einfach kaum hinterher!

Das Spiel endete letztlich 11:8 zu unseren Gunsten. Alle Beteiligten hatten aber einen riesigen Spaß am internen Kräftemessen, sodass sich nach dem Spiel alle mit einem Lachen in den Armen lagen.

Mit dem Sieg und dem ergebnistechnischen Verlauf des Turniers stand bereits zu dem Zeitpunkt fest, dass wir das Turnier gewonnen hatten und als Gruppenerster ins Final Four einziehen, sodass der 15:8-Sieg im letzten Spiel gegen die gemischte Truppe aus Everswinkel mehr einem Schaulaufen glich, in dem es sowohl den Everswinklern als auch uns primär darum ging, dass sich niemand verletzt.

An dieser Stelle möchten wir uns wirklich von ganzem Herzen bei jedem einzelnen für jede Form von Hilfe bedanken. Egal ob beim Backen von Kuchen, Einkaufen von Lebensmitteln, Auf- und Abbau oder beim Verkauf in der Halle selbst. Ohne euch wäre dieser großartige Rahmen des Turniers vom Samstag nicht möglich gewesen. Wir haben von allen Mannschaften viel Lob für die Organisation bekommen und darauf kann jeder einzelne von uns sehr stolz sein!!

Nach dem Turnier ging es dann in die kurze Regenerationsphase. Das Final Four in Havixbeck stand bereits am Sonntagmittag auf dem Programm. Zunächst feuerten wir unsere 1.Damen an, die sich leider nach einer starken kämpferischen Leistung mit sehr reduziertem Kader dem BSV Roxel geschlagen geben mussten.

Dann aber gerade mal 17 Stunden nach dem Abpfiff gegen Everswinkel stand das Halbfinale gegen Westfalia Kinderhaus 1/2/3 an. Hier stellten wir eine starke 5:1-Abwehr mit der wir die doch in der Zusammensetzung relativ uneingespielten Kinderhauser vor Probleme stellten. Zur Halbzeit stand ein 8:6 für uns. In den zweiten 20 Minuten besannen wir uns dann auf unsere Stärken und spielten unsere Angriffe nun auch geduldiger aus. Insbesondere unser Strippenzieher auf der Mitte Jonathan Pleines führte in dieser Partie überragend Regie und konnte mit dem ein oder anderen herrlichen Pass für die Kreisläufer aufhorchen lassen. Letztlich hatten wir das Spiel ab dem Zeitpunkt im Griff und zogen mit einem 18:12 ins Endspiel ein.

Dort wartete mit dem TV Kattenvenne ein Bezirksligist auf uns. Vor dem Spiel kam uns daher nicht zwingenderweise die Favoritenrolle zu. Trotzdem machte uns Coach Max Köster in der Kabine vor dem Spiel aber sowasvon heiß, dass allerspätestens jetzt jeder keinen Zweifel mehr daran hatte, dass wir aus Havixbeck nicht ohne die Trophäe nach Hause fahren.

Das Spiel startete mit hohem Tempo und –das vorweg- dieses hohe Tempo sollte das gesamte Finale prägen. Zunächst erwischten die Tecklenburger den besseren Start und erspielten sich früh eine 3:1-Führung. Dann allerdings kam die Zeit auf der Mitte von Leon „Ailton“ Neusser, der seinem Partner Joni Pleines in nichts nachstand, nachdem dieser verletzungsbedingt nach 5 Minuten zum Zuschauen verdammt war. Allerdings bekamen wir es hin, wie wahrscheinlich noch nie zuvor, unsere Angriffe mit viel Geduld zu Ende zu spielen bis sich irgendwann die Chance ergab, dann meistens auch eiskalt verwertet wurde. Auch von vielen Unterzahlsituationen ließen wir uns nie aus dem Konzept bringen und konnten diese meistens sogar für uns entscheiden, sodass irgendwann aus dem Block des TVK von einigen Fans bei einer Zeitstrafe für uns aufgestöhnt wurde, da „Sparta die Unterzahl doch sowieso wieder gewinnen wird.“ Da die Abwehrleistung allerdings erst nach 10 Minuten allmählich begann Früchte zu tragen stand zur Pause ein 11:10 für uns auf der Anzeigetafel.

Die zweite Hälfte sollte dann nochmal eine Steigerung werden. Niemand hätte wohl vor dem Finale gedacht, dass wir uns innerhalb von 9 Minuten einen 8 Tore Vorsprung herausspielten. Wir rührten in der Abwehr so sehr Beton an, dass Kattenvenne sich zunehmend schwere Wurfpositionen nehmen musste und diese nicht verwerten konnte, da entweder Felix im Tor oder der starke Mittelblock um Peter Onnebrink und Kalli Grütters die Kiste vernagelten. Knackpunkt war dann, dass wir in dieser Phase jeden Fehler des TVK im Handumdrehen mit präzisen Gegenstößen bestrafen konnten. Obwohl alle Beteiligten mittlerweile zwei Turniere in den Knochen hatten spielten wir uns in einen Rausch und jeder vergaß die Belastung komplett. Dies ging so weit, dass uns gegnerische Fans als „übermotivierte Kreisligatruppe“ bezeichneten. Geschenkt wurde uns allerdings im Finale kein bisschen etwas, da auch die Tecklenburger alles dafür gaben den Titel zu gewinnen und uns nach dem Spiel ihre Anerkennung für unser Spiel zeigten. Am Ende gewannen wir das Spiel mit 24:18 und waren damit Kreispokalsieger.

Wir bedanken uns an dieser Stelle auch besonders bei Friedi Grütters und Simon Davids fürs Aushelfen. Auf diese Art und Weise war es uns möglich die sehr hohe Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen. Dies hat uns am Ende vermutlich auch einen Vorteil gegeben, dass wir einen sehr breiten Kader hatten.

 

Jetzt stehen über Ostern zunächst zwei Wochen Pause an, ehe wir am Sa, 7.4. um 19 Uhr in der HBS gegen den TV Kattenvenne II mit dem Projekt Double beginnen. Nachdem wir den Pokal in die Höhe recken durften, haben wir jetzt auch mehr Lust denn je den SV Adler Münster noch zu überholen und am Ende auch Meister zu werden. Kommt doch die letzten Spiele vorbei und seid dabei, wenn wir mit euch hoffentlich eine super Saison zu einer überragenden krönen können.

 

 

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